Fangspiegelheizung

Besonders in der kalten Jahreszeit bildet sich sehr schnell Tau auf Glasflächen wie zB dem Fangspiegel eines Newton-Teleskopes oder auf der Frontlinse eines Refraktors. Das liegt ganz einfach daran, dass das Glas relativ schnell auskühlt und Wasser, welches sich in der Luft befindet, daran kondensiert. Folge sind matschige und verwaschene Bilder. Um das zu verhindern müssen wir die Temperatrur des Spiegels bzw der Linse einfach ein wenig über Umgebungstemperatur bringen.

Ich habe mir einfach 5 Metallschichtwiderstände mit 10Ω (P_max=1W) in Reihe geschalten (gibt’s für wenige Cent bei Elektronikläden wie zB Conrad oder Reichelt). Daraus ergibt sich eine Verlustleistung (=Wärme) von rund 2.9W bei 12V verteilt auf 5 Widerstände.
Das lässt sich ganz einfach berechnen:

P = U² / R
P = Verlustleistung in Watt [ W ]
U = Spannung in Volt [ V ]
R = Widerstand in Ohm [ Ω ]

Dabei sollte darauf geachtet werden, welche Leistung jeder Widerstand maximal aushält, sonst schmort die Heizung ganz fix weg!

Die Verbindungen der in Reihe geschaltenen Widerstände habe ich einfach mit Schrumpfschlauch isoliert. Danach wurden die Widerstände in Alufolie eingewickelt und mit viel Isolierband auf die Rückseite des Fangspiegels geklebt und isoliert, damit der Großteil der Wärme auch in den Spiegel und nicht direkt in die Umgebung abgegeben wird. Die Stromkabel wurden auf den Streben der Fangspiegelspinne langgeführt. So habe ich auch in kalten Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit einen trockenen Fangspiegel. Mit Hilfe des gleichen Prinzips halte ich auch die Frontlinse meines Leitrohres taufrei. Ich habe wieder 5x 10Ω Widerstände in Reihe gelötet, die Kontakte isoliert und das ganze mit Alufolie zu einer Art Wärmepad umwickelt. Das Pad habe ich einfach mit etwas Isolierband und Klebestreifen auf die Taukappe geklebt.

Update: Eine Heizleistung von 0.5-0.7W reicht für den Fangspiegel eines 8" Newtons auch völlig aus. 3W sind meist schon zu viel des Guten und können dafür sorgen, dass sich der Spiegel leicht verformt und die Sternabbildung verschlechtert sowie Tubusseeing entsteht.