Externe Stromversorgung für Canon IXUS

Wozu braucht man eigentlich eine externe Stromversorgung an einer Kamera? Schließlich gibt es dafür ein integriertes Akkufach mit dem zugehörigen Akku, der die Kamera mit Strom versorgt. Das mag stimmen und der interne Akku wird in den meisten Situationen reichen aber spätestens bei Zeitrafferaufnahmen stößt man mit den Original Akkus schnell an die Grenzen. Die originalen Netzteile des Hersteller kosten oft mehr als die Kamera selbst und auf dem Feld kommt man sowieso nicht an Netzspannung, daher empfiehlt sich ein günstiger Eigenbau, der auch andere Energiequellen unterstützt.

Aufbau des Akku Dummys

Das Hauptproblem bei Kameras ohne Buchse für externe Netzteile stellt der Anschluss der Versorgungsspannung dar. Hier muss man sich erst umständlich einen Akku Dummy besorgen oder selbst bauen. Für meine Canon IXUS60 bot es sich an einen verbrauchten Originalakku auseinander zu nehmen. Dabei muss man nur die zwei Gehäusehälften des Akkus mit einem Cuttermesser auseinander schneiden und die zwei Li-Ionen Zellen entfernen (Bitte fachgerecht entsorgen!!). Eine zugeschnittene Streifenrasterplatine eignet sich gut als neue Basis für die Kontakte. Die Kontakte bestehen bei meinem Akku Dummy aus den Beinchen von Widerständen. Es kann jedoch auch einfach dicker Drath o.ä. genommen werden. Für eine größere Kontaktfläche kann man noch einen dicken Tropfen Lötzinn an die Spitzen löten. Bei einigen Kameras reicht es nun ein Kabel an die Platine bzw. die Kontakte zu löten und direkt am Akku heraus zu führen. Bei anderen Modellen, wie z.B. der IXUS60 ist aber am Akkufach keine Öffnung zum Herausführen eines Kabels vorgesehen. Lediglich eine kleine Öffnung für einen dünnen Stecker ist vorhanden. Man kann natürlich einfach eine Seite der Öffnung aufsägen, sodass man ein Kabel durchführen kann, aber ein Akku Dummy mit kleiner Buchse für einen passenden Stecker ist sicherlich die elegantere Lösung. Leider ist es recht schwierig Hohlstecker Buchsen zu finden, die dünner als der Akku sind. Deswegen musste ich mir hier selbst eine Buchse aus etwas Draht und kleinen Metallteilen zusammen löten. Das funktioniert zum Glück recht gut, auch wenn es ab und zu nervige Wackelkontakte verursacht. Nachdem mir die Selbstbau Buchse mittlerweile rausgebrochen ist, habe ich es mal mit einer Mini USB Buchse probiert und siehe da, es funktioniert einwandfrei. Es musste lediglich das Loch für den Netzteilanschluss in der Batteriefachklappe ein wenig größer gefeilt werden. Die Mini USB Buchse lässt sich auch sehr fest anlöten.

Selbstbau Akku DummySelbstbau BuchseKontakteKamera per USB Kabel mit Batteriepack verbundenAnschluss über Mini USB Stecker/Buchse

Stromversorgung

Wenn der Akku fertig ist, braucht man nur noch eine Stromversorgung, an die man den passenden Stecker löten kann. Für Aufnahmen mit Netzspannung in der Nähe eignet sich für die IXUS60 ein stabilisiertes Netzteil mit 4.5V Spannung und 2A maximaler Stromstärke. Für andere Kameras gelten natürlich andere Werte. Da sollte man sich am besten an den Daten des originalen Netzteils orientieren. Bei Aufnahmen im Freien lohnt sich ein Batteriefach mit Mignon Zellen. Ich verwende vier in Reihe geschaltete AA Akkus mit jeweils 2700mAh. Das sollte bei deaktivierten Display für 12-24h reichen, wobei da natürlich mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Kamera mit Netzteil und BatteriefachKamera mit angeschlossenem Batteriefach in Aktion

Ich übernehme keine Haftung für evtl. Personen- oder Sachschäden! Die Anleitung soll nur Anregungen zum Nachbau liefern. Falsche Spannungen können die Kamera ganz schnell ins Jenseits befördern!

Weiterführende Links

Bau eines Spannungsreglers für Canon IXUS
Thread im CHDK Treff über externe Stromversorgung